Wir setzen uns vor ein geöffnetes Fenster, von dem aus wir sowohl freien Himmel als auch belaubte Bäume oder Nadelbäume sehen können und hören auf das innere Rauschen. Wir öffnen die Augen und sehen uns die Kreiselwellen an, sobald die akustische Wahrnehmung stabil ist.
Wir werden, solange wir die Kreiselwellen sehen, um die Bäume herum eine helle Aura sehen und in etwas weiterer Entfernung eine dunkle Aura. Dann können wir auch über den Bäumen so etwas wie Rauch aufsteigen sehen. An Tagen mit sehr lebendiger Atmosphäre (tiefblauer Himmel mit prallen, scharf abgegrenzten Kumuluswolken) sehen die Bäume so aus, als ob sie brennen, so viel »Rauch« steigt aus ihnen auf.
Wir werden feststellen, daß diese Wahrnehmung immer wieder abrupt aussetzt, wenn wir »an etwas anderes gedacht haben«. Wir sehen einen Vogel, benennen einen Baum als »Buche« oder denken an das Geburtstagsgeschenk für einen Freund. An dieser Stelle ist die Arbeit unseres Gehirns, Metaphern für »die Realität« zu bilden, sinnlich, d.h. optisch nachvollziehbar. Sobald wir diskursiv denken, hört die Aura zu existieren auf.
Zunächst ist die Tatsache, daß wir optisch die Aura von Bäumen sehen können, eine Sensation, die wir genüßlich erleben. Diese Erfahrung kann uns glücklich machen, weil wir uns als jemand (ein Ego) erleben, »der Aura sehen kann«. Doch wenn wir mit dieser Übung weitermachen, bekommen wir Probleme mit dieser inneren Instanz, die in abstakten Bildern denkt. Das Ego langweilt sich schnell. Noch deutlicher erleben wir diese geistige Funktion mit der nächsten Übung.
Vorbereitung:
Wir setzen uns in ein bis drei Metern Entfernung vor eine glatte weiße Wand; es sollten möglichst wenige Gegenstände im Blickfeld sein und es sollte möglichst viel natürliches Licht, am besten viel Sonnenlicht, einfallen.
Wir schließen die Augen und hören uns das innere Rauschen an. Sobald wir diese Wahrnehmung stabilisiert haben, können wir die Augen öffnen. Wir sehen auf einen Punkt vor uns an der Wand und achten auf alles was im gesamten Gesichtsfeld geschieht. Wir hören weiter auf das innere Rauschen.
Wir werden dann nach einiger Zeit Kreiselwellen sehen und _ beginnend am Rand des Gesichtsfeldes _ Schwaden und Flackern wahrnehmen. Eventuell können wir graue und/oder verschiedenfarbige Phänomene im Gesichtsfeld zwischen den Augen und der Wand identifizieren. Wir sollten nicht anfangen zu interpretieren, sondern hören uns weiterhin das innere Rauschen an und betrachten einfach das, was sich vor unseren Augen abspielt.
Variationen:
Wir setzen uns auf einen einfarbigen Fußboden mit einer möglichst großen freien Fläche ohne Möbel und andere Gegenstände. Dann sehen wir vor uns auf den Teppichboden so wie vorher auf die weiße Wand bzw. so wie in den Himmel, um Kreiselwellen zu sehen. Wir können einen Punkt am Boden in etwa 2 m Entfernung fixieren. Wir achten aber auf alles, was im gesamten Gesichtsfeld geschieht, von rechts außen bis links außen, von ganz oben bis ganz unten. Dann werden wir nach einigen Minuten die verschiedensten Leucht- und Formwahrnehmungen erfahren. Auf abstrakt gemusterten (z.B. orientalischen) Teppichen entstehen besondere, dreidimensionale Effekte und verschiedenfarbige Leuchterscheinungen im Teppich.
Vorbereitung:
Wir benötigen mindestens einen Partner für diese Übung. Wir sitzen drei bis vier Meter vor einer hellen einfarbigen (weißen) Wand, die gleichmäßig diffus beleuchtet ist (möglichst natürliches Licht), und es dürfen keine »Dinge« an der Wand hängen oder davor stehen. Das gesamte Blickfeld sollte von Gegenständen jeder Art befreit werden. Unser Partner stellt sich etwa einen Meter vor die Wand. Er sollte keinen Schatten auf die Wand werfen.
Sinnvollerweise sollten wir zunächst die vorhergehende Übung durchführen und diese Übung direkt anschließen.
Wir schließen die Augen und hören uns das innere Rauschen an. Sobald wir diese Wahrnehmung stabilisiert haben, können wir die Augen öffnen. Wir blicken unserem Partner auf das »dritte Auge«, also auf die Mitte der Stirn, etwas über der Nasenwurzel. Nun achten wir _ ohne mit den Fokus unserer Augen zu ändern oder den Blick vom »dritten Auge« zu entfernen _ auf alles, was in der direkten Umgebung unseres Partners zu sehen ist.
Wir werden ähnliche Phänomene sehen wie in der vorhergehenden Übung, jedoch strukturierter, ähnlich den »Rauchfahnen«, die wir über den Bäumen gesehen haben.
Viele, die das Aurasehen schulen, reden von Farben und unterschiedlichen Strukturen. Setzen wir uns nicht unter Druck, etwas Bestimmtes sehen zu wollen. Wir wollen uns darin schulen, energetische Phänomene zu entdecken und in ihrer selbständigen Erscheinung zu begreifen. Wir müssen uns also auf das einlassen, was da ist. Jede Projektion von etwas, was darüber hinausgeht, wird unsere energetische Wahrnehmung beeinträchtigen.
Diese Übung ist erstaunlich simpel und führt sehr leicht zu sehr gut wahrnehmbaren Ergebnissen. Wir benötigen ein fast völlig abgedunkeltes Zimmer (nachts) mit einer weißen Wand. Wenn wir auf den Rücken unserer ausgestreckten Hand blicken, sollte die Hand schwarz vor einer dunkelgrauen Wand zu sehen sein. (Das Phänomen ist auch unter anderen Beleuchtungsbedingungen zu erkennen, aber unter den oben beschriebenen ist es am einfachsten zu sehen.)
Wir strecken unsere Hand aus, blicken in die Richtung unseres Handrückens, richten aber den Focus auf ein bis zwei Meter ein. Wir achten auf die Phänomene um unsere Finger, ohne die Blickrichtung oder den Fokus zu verändern.
Wir werden nach kurzer Zeit kleine, bewegte, schwarze Blitze aus unseren Fingern hervorspringen sehen. Um die Hände liegt ein helles Feld, das wir vielleicht zunächst für eine optische Täuschung aufgrund des Hell-/Dunkel-Kontrastes halten. Wenn wir unsere Hand bewegen, bekommt dieses helle Feld seine eigene Dynamik, und wenn wir die zweite Hand auf die erste zu bewegen, werden wir sehen, wie die hellen Felder ineinander verschmelzen und wie die kleinen scharzen Blitze Muster wie magnetische Feldlinien bilden.
Die Energiefelder um die Finger sind unter allen möglichen Beleuchtungsbedingungen zu sehen und haben dementsprechend andere Formen und Farben.